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                            DAS GLAUKOM ODER DER GRÜNE STAR
Der  grüne Star oder das Glaukom ist eine  Bezeichnung für verschiedene  Augenkrankheiten, die alle mit einem  erhöhten Augeninnendruck  einhergehen. Zu einem erhöhten Augeninnendruck  kommt es, wenn der  Abfluss der Augenflüssigkeit (Kammerwasser) gestört  ist oder das Auge  zuviel von dieser Flüssigkeit produziert. Es gibt  Tiere, die eine  erbliche Veranlagung zu dieser Krankheit haben. Sie  kann aber auch durch  andere Augenkrankheiten, wie z. B. Verletzungen,  Entzündungen oder das  „Verrutschen“ der Linse (Luxation) ausgelöst  werden. In der Regel ist  nur ein Auge betroffen, bei einer erblichen  Veranlagung aber wird das  andere Auge früher oder später meist auch am  Glaukom erkranken.
Der  erhöhte Augeninnendruck kann schwerwiegende Folgen haben. In  leichten  Fällen und im Anfangsstadium sind betroffene Tiere häufig  einseitig  lichtscheu, haben eine weite Pupille und ein tränendes und  gerötetes  Auge.  Später schmerzt das  Auge, die Hornhaut kann sich  trüben und  feine, kaum sichtbare  Risse bekommen. Schließlich kann ein  Glaukom zur  Erblindung und zur völligen Zerstörung des Augapfels  führen. Da dies ein  äußerst schmerzhafter Prozess ist, werden die Tiere  apathisch und  verlieren den Appetit.
Ein Glaukom kann ganz plötzlich entstehen  oder sich langsam entwickeln.  Wenn aber der Augeninnendruck länger als  48 Stunden höher als 40 mmHG  ist (normal: 15 – 25 mmHG), wird das Auge  bereits irreparabel  geschädigt. Daher ist es so wichtig, dass Sie sich  sofort an uns  wenden, wenn Ihnen Veränderungen an den Augen Ihres Tieres  auffallen.
Augentropfen, die die Pupille verengen, können den  Abfluss des  Kammerwassers erleichtern und so den Augeninnendruck senken.  Zusätzlich  kann eine Therapie mit Tabletten die überschüssige  Produktion von  Kammerwasser bremsen. Diese Medikamente helfen aber nur  in einem frühen  Stadium des Glaukoms und müssen dann ein Leben lang  gegeben werden.  Zudem werden sie nicht von allen Tieren gleich gut  vertragen. Häufig  werden sie dem Tier daher nur gegeben um die Schmerzen  des Tieres zu  lindern und das Auge auf eine Operation vorzubereiten. Je  nach Ursache  und Schwere der Erkrankung kommen verschiedene Methoden in  Betracht.  Ist das Tier allerdings bereits erblindet, gibt ihm keine  Operation  seine Sehkraft zurück. In schweren Fällen muss sogar der  Augapfel  entfernt und die Augenhöhle zugenäht werden. Das hört sich  grausam an,  für das Tier ist dies aber die beste Methode um es dauerhaft  vor  Schmerzen zu schützen. An seinem Aussehen wird sich das Tier auch  nicht  stören – Tiere sind nicht eitel. Als Besitzer muss man sich  natürlich  daran gewöhnen. Doch in dem Wissen, dass man sein Tier vor  unnötigen  Schmerzen bewahrt, dürfte das leicht fallen.