Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto grösser ist sein Anrecht auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit. (von Mahadma Gandhi) Every Life Is prescious !

Gedichte


  • Loslassen


    Irgendwann bist du an einem Punkt,
    an dem du begreifst,
    dass du nicht mehr zu kämpfen brauchst,
    weil es dich nicht weiter bringt.

    Du begreifst, dass du nichts mehr tun kannst
    oder musst. Du kannst nichts erzwingen,
    wenn du das begreifst, fällt erst alles
    in sich zusammen und dann ist Stille.

    Und dann wird plötzlich alles leicht
    und leer in dir.
    Du fängst an los zulassen,
    woran du dich geklammert hast,
    an Hoffnungen, Menschen oder Dinge
    aus deiner Vergangenheit, die du so
    nicht akzeptieren wolltest oder konntest.

    Du begreifst, dass du all das
    nicht mehr ändern kannst,
    egal, wie sehr du daran glaubst,
    egal, wie sehr du es dir wünscht.
    Egal, wie sehr du dagegen kämpfst.
    Egal, wie weh es tut.

    Was geschehen soll, das geschieht.
    Was gehen will, das geht.
    Was bei dir sein will, das bleibt
    oder kommt aus freiem Willen zu dir zurück.

    Irgendwann sind die Schmerzen
    und die Angst los zulassen vorbei.
    Dann befreist du dich allmählich
    auch von Ängsten, Schuldgefühlen und Zwängen.
    Von allem was DICH festhält.

    Und du gehst deinen Weg,
    packst deinen Koffer
    mit dem, was übrig blieb:
    Ein Koffer voller Erfahrungen,
    Erkenntnisse und Erinnerungen.

    Dein Weg liegt vor dir, du siehst ihn noch nicht,
    aber du fühlst, es ist soweit,
    Du beginnst wieder – mit dem ersten Schritt..


    Leihe mir ein kleines Kätzchen...

Leihe mir ein kleines Kätzchen...
Ich will dir ein kleines Kätzchen für eine Weile leihen
hat Gott gesagt.
Damit du es lieben kannst, solange es lebt
und trauern, wenn es tot ist.

Vielleicht für zwölf oder vierzehn Jahre,

vielleicht auch zwei oder drei
Wirst du darauf aufpassen, für mich,
bis ich es zurückrufe?

Sie wird dich bezaubern
um dich zu erfreuen
und sollte ihr Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erinnerungen
um dich zu trösten.

Ich kann dir nicht versprechen, dass sie bleiben wird
weil alles von der Erde zurückkehren muss,
aber es gibt eine Aufgabe, die
dieses Kätzchen lernen muss.

Ich habe auf der ganzen Welt
nach dem richtigen Lehrer gesucht.
Und von allen Leuten, die die Erde bevölkern
hab ich dich auserwählt.

Willst du ihr alle deine Liebe geben
und nicht denken, dass deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen
wenn ich das Kätzchen zu mir heim hole?

Mein Herz antwortete
“mein Herr, dies soll geschehen”
Für all die Freuden, die dieses Kätzchen bringt
werde ich das Risiko der Trauer eingehen.

Wir werden sie mit Zärtlichkeit beschützen
und sie lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften
werden wir für immer dankbar sein.

Aber solltest du sie früher zurückrufen,
viel früher, als geplant
werden wir die tiefe Trauer meistern
und versuchen, zu verstehen.

Wenn wir es mit unserer Liebe geschafft haben
deine Wünsche zu erfüllen
in Erinnerung an ihre süße Liebe.
Bitte hilf uns in unserer Trauer

Wenn unser geliebtes Kätzchen
diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verlässt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele

Um sie ihr Leben lang zu lieben.




Wenn es soweit ist...

Bin ich dereinst gebrechlich und schwach,
und quälende Pein hält ständig mich wach,
was Du dann tun musst – tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.

Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl.
Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – mehr als jemals geschehn –
muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn.

Wir leben zusammen in Jahren voll Glück.
Furcht vor dem Muss? Es gibt kein Zurück.
Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei.

Nur- bitte bleibe bei mir bis zum Schluss
auch wenn es für Dich schwer sein muss.
Und halte mich fest und red mir gut zu,
bis meine Augen kommen zur Ruh.

Mit der Zeit – ich bin sicher – wirst Du es wissen,
es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen.
Vertrauende Blicke ein letztes Mal –
Du hast mich befreit von Schmerz und Qual.

Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist,
der Herr dieser schweren Entscheidung ist.
Wir waren beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint.


Stehe nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin wie tausend Winde, die wehen.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht.
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Ich bin der Morgentau.
Wenn du aufwachst in des Morgens Stille,
bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug.
Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet.

Stehe nicht an meinem Grab und weine
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.

Ich vergesse dich nicht

(Mary Elizabeth Frye)



Wo es kein Leiden mehr gibt

Deine Lieblingsplätze sind nun leer,
ich kann es nicht fassen!
Mein Herz weint so sehr,
du hast mich verlassen...

Ich höre Geräusche,
ich denk du kommst heim.
oh wie ich mich täusche...
das wird nie mehr so sein.

Du wolltest nicht fort,
hast mich so sehr geliebt,
und ich hoff du bist dort


Einssein

Im Augenblick, in dem ich sterbe,
will ich versuchen, zu dir
so schnell ich kann zurückzukehren.
Ich verspreche, es dauert nicht lang.
Stimmt es nicht,
dass ich bereits jetzt bei dir bin,
da ich jeden Augenblick sterbe?
Jeden Moment kehre ich zu dir zurück.
Schau nur hin
und fühle meine Anwesenheit.
Wenn du weinen möchtest,
so weine nur.
Und du sollst wissen,
ich weine mit dir.
Die Tränen, die du vergießt,
werden uns beide heilen.
Deine Tränen sind auch meine.
Die Erde, auf der ich heute morgen gehe,
transzendiert die Geschichte.
Frühling und Winter sind beide da in diesem Augenblick.
Das junge und das abgestorbene Blatt sind wirklich eins.
Meine Füße berühren Todlosigkeit,
und meine Füße gehören dir.
Geht jetzt mit mir.
Laß uns eintreten in die Dimension des Einsseins
und den Kirschenbaum im Winter blühen sehen.
Warum sollten wir über den Tod sprechen?
Ich brauche nicht zu sterben,
um wieder mit dir zusammenzusein.

(Autor: Thich Nhath Hanh)



Das kleine Licht

 

Wo bist Du?
frage ich das kleine Licht.

Hier bin ich!
Mama, spürst Du mich nicht?

Ich spüre Dich,
doch sehe ich Dich nicht,
entgegne ich dem Licht
und höre, wie es spricht:

Es zählt nicht, was Du siehst oder nicht,
wichtig ist nur, Du spürst mein Licht -
in Dir, Mama, nicht äußerlich!

Ich spüre Dich deutlich,
innerlich.
Zum Greifen nah, fehlt nur ein Stück.
Zum richtigen Glück.

Warum bist Du gegangen, mein kleines Licht,
so traurig bin ich,
ohne Dich.

Ach Mama,
so weine doch nicht.
Ich bin in Sicht,
schließe die Augen und fühle mich,
ich bin ganz nah.

Warum?
ich wieder frag',
warum nur gehst Du,
kleines Licht,
lässt mich im Stich,
ich liebte Dich!

So lieb mich weiter,
ich bin doch da!

Warum?
ist alles,
was aus mir spricht,
und so erklärt mir das kleine Licht:

Nicht traurig sein Mama,
ich liebe Dich. Der kleine Körper, ich besaß,
der wollte nicht,
hinderte mich zu werden
was ich werden wollte,
Dein gesundes kleines Licht.
Nie wollte ich verlassen Dich,
doch musste ich,
wollt' doch nicht krank sein Mama,
verstehst Du mich?

Schmerzlich erkläre ich dem Licht,
am Verstehen scheitert es nicht,
nur tut es so weh.

Meine Mama,
so weine nicht.
Zeit vergeht,
bald bin ich wieder in Sicht!
Kämpfe für mich!
Ich brauche Dich!

Ich liebe Dich! Mein süßes kleines Licht,
wie kann ich kämpfen um Dich,
Du bist doch schon tot.

Nein Mama,
nicht tot bin ich.
Nur Zeit brauch' ich,
ein bisschen nur,
ich bitte Dich,
empfange mich,
gleich herzlich wie beim ersten Mal!

Wie anders außer herzlich könnt' ich empfangen Dich,
Du süßestes Licht,
sehnsüchtig erwarte ich Dich!

Also dann Mama,
nicht traurig sein!
Erwarte mich,
bald bin ich Dein. Mein Licht soll strahlen,
richtig hell,
so dass Du nie den Mut verlierst;
tot ist nicht mein Lebenslicht,
nur der Körper musste gehen.
Ich bin bei Dir,
ich leuchte Dir,
niemals mehr sollst Du trauern um mich -
es gibt keinen Grund.

Du wartest auf mich und ich auf Dich.

Ich liebe Dich.

(Autor: Unbekannt)

 

 



Eine Nachricht .... Du warst bei mir bis zum Ende und auch nachdem ich gegangen war,
hast Du mich gehalten, und als meine Seele meinen Körper verließ, blickte ich hinab ... und sah Dich weinen.
Ich würde Dir so sehr sagen wollen, das ich verstanden habe. Du tatest dies für mich.
Ich versuchte Dir auf meine Art zu sagen, das es Zeit für mich war, zu gehen,
und ich danke Dir für Dein Verständnis. Niemand wird meinen Platz einnehmen, aber die ich hinter mir lasse brauchen Deine Liebe und Zuneigung, so, wie ich sie hatte. Du denkst immer noch an mich und da sind Momente, in denen Du versuchst, Deine Tränen gefüllten Augen zu verbergen ... aber bitte, sei glücklich und denke nicht an Trauer, denke daran, wie ich Dich glücklich gemacht und zum Lachen gebracht habe mit den lustigen Dingen, die ich tat. Hier sind keine Zäune, weil niemand die Sehnsucht hat, 'auszubrechen'. Hier gibt es keine Gewitter, und darum gibt es hier keine Angst. Hier gibt es keine Kämpfe hier ist jeder gleich. Hier gibt es keinen Hunger, keinen Durst; hier ist so viel zu entdecken. Viele von uns, die älter sind, geben acht auf die Kleinen unter uns und leiten sie an. Es ist lustig, sie zu beobachten, wie sie umher rennen mit ihren herunter hängenden Ohren und ihren ständig wedelnden Ruten. Wir haben hier 4 Jahreszeiten ... und die meisten von uns sind sich einig, das der Winter unsere liebste Jahreszeit ist. Sei gewiss, lieber Mensch, ich bin sehr glücklich ... Wenn es für meine Freunde an der Zeit ist zu gehen, werde ich sie an den Toren treffen und ich will sie bekanntmachen mit dem wunderschönen und ruhigen Platz und ich werde auf sie aufpassen - für Dich. Ich danke Dir dafür, das Du mich geliebt hast, für mich gesorgt hast, und das Du den Mut hattest, mich mit Würde gehen zu lassen.